Griechische Aegaes - Segeltörns Kykladen

Auch im nächsten Ort – Finikas auf Syros – hat sich für den Yachttourismus einiges getan. Selten in diesem Seegebiet - es gibt Duschen und Toiletten. Ansonsten liegt die ganze Insel eher am Rande von Touristenströmen. Sehr einsam und sich eigentlich nur dem Yachttouristen eröffnend, zeigt sich am folgenden Tag unser Ankerplatz auf der Insel Rineia. Lediglich einige Ziegen und kleine landwirtschaftliche Gebäude finden wir an Land. Delos kann sich für eine Besichtigung anschließen. Im Altertum war dieser Ort politisches und religiöses Zentrum über die Kykladen hinaus. Zahlreiche Ruinen zeugen noch von dieser Zeit. Über Nacht dürfen wir hier nicht liegen bleiben. Deshalb segeln wir weiter nach Naxos. Für mich einer der schönsten Inseln der Kykladen. Eine intakte griechische Stadt, aber auch viele Sandstrände. Am nächsten Tag können wir in der Bucht von Naoussa für einen Badestop halten, bevor es zum Endpunkt der Reise – nach Parikia auf Paros – geht.

Wir starten von Paros und segeln nach Milos. Für den ersten Tag ist dies zwar vergleichsweise weit zu segeln, aber der Wind ist mit uns und ermöglicht uns eine schnelle Fahrt, bei erträglicher Welle. Das Ziel lohnt sich. Die Stadt hoch oben am Hang hat sehr viele schöne "Postkartenmotive". Weiter geht es nach Siphnos. Die große Bucht von Vathi bietet besten Schutz. Die Insel Serifos schließt sich an. Die heutige Strecke ist nicht so lang. Dennoch sollten wir früh von Sifnos starten, da die Anzahl sicherer Liegeplätze begrenzt ist. Außerdem sollte sich die Crew unbedingt die Chora oberhalb des Hafens ansehen. Wir besuchen auch auf dieser Reise die Insel Kythnos. Allerdings liegen wir jetzt auf der anderen Seite, in einer schönen Ankerbucht. Außer einer Taverne und einigen anderen Yachten finden wir nur vereinzelt ein paar Ferienhäuser und eine nette kleine Kapelle vor. Weiter geht die Reise nach ....

Bei den einwöchigen Reisen ab/an Lavrion kommt es sehr auf die aktuellen Bedingungen an. Kurze oder lange Strecken können wir machen. Allerdings ist hier auch die Wind- und Wettersituation zu berücksichtigen. Ist für die zweite Hälfte der Woche stärkerer Wind vorhergesagt, sollte es nicht zu tief in die Kykladen gehen. Sehr häufig segeln wir hier auch eine Kombination der Kykladen- und Peloponnes-Törns. Von Lavrion kann es mit gut 25 Seemeilen zur Insel Kythnos gehen. Die Kolonna- oder auch (sehr griechisch) Double-Bay genannt, ist auch bei größerer Fülle ein landschaftlich reizvoller Ankerplatz. Hier liegen wir meist vor Anker mit langer Landleine. Eine Form des Festmachens, die für einige Segler eine neue Erfahrung darstellt.

Bei den Reisebeschreibungen zu den Kykladen wird hoffentlich deutlich, wie vielfältig das Segeln in diesem Seegebiet ist. Die Beschreibungen sind kein "Fahrplan". Fest steht der Ausgangs- und Endhafen. Wind/Wetter können auch zu ganz anderen Inseln führen. Die touristischen "Hotspots" lassen wir aus. Zu groß dürfte die Enttäuschung sein, wenn man dem Trubel auf Mykonos oder Santorin ausgesetzt ist. Der lässt sich häufig schon erahnen, wenn mehrere Kreuzfahrtschiffe vor den Inseln liegen. Wir machen lieber auf den anderen Inseln die Erfahrung, wie ruhig, preiswert und schön die Inselwelt sein kann. Die Hafengebühren - sofern sie verlangt werden - kosten nur einen Bruchteil von dem, was wir in Kroatien, den Balearen oder Sardinien bezahlen müssen. Beispiel Sardinien im August (in einem der günstigsten Häfen im Norden) für unsere Schiffsgröße: mehr als 250 € pro Nacht. In den Kykladen liegt der Maximalpreis bei ca. 40 € (mit Trinkgeld)! Auch die Restaurants sind sehr viel günstiger, als wir es in anderen Ländern erleben.